Naturheil- und Allgemeinmedizin
Praxis Dres. med. Weber

Biologische Krebstherapie, was ist denn das?


Trotz Aufklärung und zahlreicher Behandlungsmöglichkeiten haben Krebsleiden bisher nichts von ihrem Schrecken verloren.

Einerseits scheint es immer mehr Krebskranke zu geben, andererseits ist ein wirklicher Durchbruch in der Onkologie nicht in Sicht, auch wenn in der Presse immer wieder Aufsehen erregende Meldungen über therapeutische Fortschritte zu lesen sind.

Bereits zum Zeitpunkt der Diagnostik z.B. eines Brustkrebses befinden sich zahlreiche Krebszellen im Körper. Dabei ist es nicht von Belang, ob die Lymphknoten befallen sind oder nicht. Patientinnen mit Befall der Achsellymphknoten sind lediglich stärker betroffen.  Es handelt sich um disseminierte (zerstreute) Krebszellen, die einzeln oder in Verbänden vorhanden sein können. Sie können im Knochenmark, im peripheren Blut, im Lymphsystem oder in Lymphknoten vorkommen.

Nicht alle Mikrometastasen haben ein malignes Potential, die meisten befinden sich in einem Ruhezustand, in welchem sie nicht chemosensibel, also durch Chemotherapie angreifbar sind. Diese inaktiven Krebszellen werden also durch eine Chemotherapie nicht angegriffen.

Der Schluss, dass der Primärtumor, also z.B. der Brustkrebs, dieselben Eigenschaften hat wie die minimalen Restzellen ist falsch. Beim Brustkrebs haben die Patientinnen mit hormonrezeptorpositiven Brustkrebszellen nicht automatisch rezeptorpositive Mikrometastasen. Dieser gravierende Unterschied zwischen den beiden Tumorarten könnte einer der Hauptgründe für Therapieversager sein.

Das gegenwärtig Gültige ist, einen Tumor oder eine Metastase erst dann zu behandeln, wenn dieser sich durch Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanz, durch Tastung und Probeexzision, also in der Regel bildgebend, darstellen lässt. Meist liegt er dann in einer Größe von mindestens einem halben bis einem Zentimeter vor. Keiner bezweifelt den Sinn dieses Verfahrens, nur sollte man sich der engen Grenzen bewusst sein. Tumore dieser Größenordnung wurden, bevor man sie entdeckte, mit neuen Blutgefäßen versorgt. Die Versorgung mit Blutgefäßen führt zu einer Streuung von Krebszellen, lange bevor der Tumor mit bildgebenden Verfahren entdeckt wird. Das heißt, die Therapie hat zwei Aspekte zu berücksichtigen, zum einen den sichtbaren Tumor auf Zentimeterniveau und zum anderen die nicht sichtbaren Resttumorzellen oder Mikrometastasen. Diese letzteren sind das Reservoir für zukünftige Tochtergewülste. Gegenwärtige und zukünftige Tumorstrategien müssen daher immer diesen Typ der Restkrebszellen mit einbeziehen.

Eine so genannte Immuntherapie zielt darauf ab, körpereigene Zellen, welche zirkulierende Krebszellen töten können, zu aktivieren. Eine Immunmodulation, das kann die Therapie mit Mistel- oder Thymusextrakten oder mit orthomolekularen Substanzen wie Selen, Coenzym Q 10, Glutathion und anderen sein, dient mehreren Zwecken:

Zum einen sollen minimale, verbliebene Restzellen nach chirurgischen Eingriffen, nach einer Chemo –oder Strahlentherapie oder auch begleitend, durch Anregung der Immunzellen zerstört werden.

Zum anderen sind Immunzellen nach einer Chemotherapie oder durch die Krebszelle selbst oftmals selbst in ihrer Funktion gehemmt und nicht aktivierbar. Deshalb sollte vor einer solchen Immuntherapie untersucht werden, ob das Immunsystem überhaupt aktivierbar ist. Dazu werden so genannte natürliche Killerzellen auf ihre Aktivität geprüft. Sind diese in einem aktiven Zustand, kann man sie zum Teil mit orthomolekularen Substanzen wie Selen u.a. stimulieren und so das natürliche Killerzell-System wieder auf Vordermann bringen.